Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat zum 1. April 2023 den effektiven Zinssatz ihres Studienkredits von 6,06% auf 7,82% erhöht. Dies kommentiert Matthias Anbuhl, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks:
„Die Zinsen beim KfW-Studienkredit laufen aus dem Ruder. Das ist das falsche Signal. Dieser hohe Zinssatz ist für viele Studierende, die den Kredit in Anspruch nehmen, eine hohe Last.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr: Studienkredite sind mit höchster Vorsicht zu betrachten. Wenn überhaupt, sollten sie nur in Anspruch genommen werden, wenn alle Stricke zu reißen drohen. Ein Studienkredit sollte für Studierende immer das letzte Mittel der Wahl sein, wenn alle weiteren Quellen der Studienfinanzierung – Elternunterhalt, BAföG, Nebenjob, Stipendien – nicht greifen oder zu kurz greifen, und gerade der KfW-Studienkredit als Angebot einer staatlichen Förderbank muss einen möglichst niedrigen Zinssatz aufweisen, sonst droht eine hohe Verschuldung.
Deshalb muss die Bundesregierung das BAföG als zentrales staatliches Studienfinanzierungs-Instrument für mehr Studierende zugänglich machen, über eine weitere kräftige Erhöhung der BAföG-Elternfreibeträge. So können endlich wieder mehr als die derzeit 11% der Studierenden vom BAföG profitieren – und die Höhe des BAföG muss ausreichend sein, damit es parallel überhaupt keinen Studienkredit braucht. Die Bundesregierung hat für diese Legislaturperiode in ihrem Koalitionsvertrag eine strukturelle BAföG-Reform angekündigt; sie muss nun rasch kommen. Studierende, die BAföG bekommen, dürfen gerade in Zeiten der Inflation nicht mit einer Nullrunde abgespeist werden.“